KRAnKHEIT UND URSACHE

Körperliche Krankheit – Seelische Ursachen

Akute Krisen erzeugen meist akute Beschwerden, so dass der Zusammenhang dann klarer ersichtlich ist. Schwieriger wird es, wenn unbewusste, schleichende, subakute oder verdrängte / unterdrückte Stressfaktoren erst nach Wochen, Monaten bis Jahren deutlich wahrnehmbare funktionelle Störungen von Körperfunktionen hervorrufen. Da dies jedoch die Mehrzahl der funktionellen, psychosomatischen Erkrankungen betrifft, ist für viele Patienten ein direkter Zusammenhang oft nicht mehr herstellbar!

Auch eine zu geringe innere Selbsterfahrung, die eigene Unbewusstheit in der Selbstwahrnehmung von Empfindungen, Gefühlen, Gedanken und intuitiven Eingebungen ist ein wesentlicher, zum Krankheitsgeschehen beitragender Faktor. Ebenso ist eine auf die rein körperlich-organische geprägte Sichtweise ein weiterer „Hinderungsgrund“ in der Wahrnehmung der Zusammenhänge von körperlichen Symptomen mit seelischen Stressfaktoren.

Auf dieser Seite folgt eine – sicherlich nicht vollständige – Auflistung möglicher Anzeichen, Symptome und Diagnosen funktioneller, psychosomatischer Störungen. In der Fortsetzung auf den nachfolgenden Seiten geht es dann um denkbare Ursachen / Auslöser sowie um die Behandlung funktioneller, psychosomatischer Erkrankungen mit der Methodik der Klassischen Homöopathie.

Symptome funktioneller, psychosomatischer Störungen / Diagnosebegriffe

Die moderne psychosomatische Medizin ist grundsätzlich der Auffassung, dass Symptome Formen von Kommunikation sind. Als solcKopfschmerzen /Spannungskopfschmerz, einseitige Kopfschmerzen mit Sehstörungen und Magen-Darmbeteiligung / Migräne / Wochenend-Migräne, Cluster-Kopfschmerz…

·         Tinnitus / Ohrgeräusche, Hörsturz, Sehstörungen, Tics / Krämpfe im Augen- bzw. Lidbereich (Blepharospasmus), Lippenherpes (Distanzherpes, Kummerherpes, Stressherpes)…

·         Schwindel, Kreislaufstörungen, Kreislauf-Kollaps / vorübergehende Ohnmachten

·         (Chronische) Müdigkeit, Erschöpfung, Schwächezustände, chronisches Erschöpfungssyndrom / Müdigkeitssyndrom (CFS), vegetative Dystonie / autonome Dysregulation (Ungleichgewicht im vegetativen Nervensystem), Neurasthenie, Stress-Syndrom, Burn Out-Syndrom…

·         Schlafstörungen: Schlaflosigkeit, Einschlafschwierigkeiten, häufiges Erwachen, zu frühes Erwachen / zu kurzer Schlaf… Schlafstörungen begleitet von Herzklopfen, Schwitzen, Kurzatmigkeit, Unruhe, Gedankenandrang, Angst, Alpträumen…

Hoher Blutdruck ist ein funktionelles Zeichen für Menschen im Zustand von Kampf oder Flucht. Doch mit  Funktionelle (essentielle, primäre) Hypertonie / Bluthochdruck: Der Organismus bleibt in einer anhaltend aktivierenden, sympathikotonen Reaktionslage stecken, die sich auf das Gefäßsystem verengend und blutdrucksteigernd auswirkt. Innere Druck- oder Stauungsempfindung, reaktives Herzklopfen, pulsierende Adern und die innere Empfindung zu rennen (obwohl man sitzt oder liegt) kann die spürbare Folge sein.

o    Durch (Dauer-)Stress, inneren Druck und Spannungen (Eile, Hetze, Leistungsfixierung und/oder emotionale Dauerkonflikte, häufige Erregung / Aufregung, Ängste / Befürchtungen, Ungeduld und Ärger / innerlich steckenbleibende Aggression). Verbunden damit ist der unangemessene Umgang mit diesen (oft nur teilbewussten, verdrängten) Belastungen / Konflikten bzw. das Unterlassen der die innere Daueranspannung abreagierenden bzw. auflösenden Handlungen.

·         Was ist so schwer zu schlucken? Und was verschlägt einem die Sprache? Angst? Empörung? Unterdrückter Zorn?

Globusgefühl (Globus hystericus) / der berühmte Kloß im Hals / Fremdkörpergefühl im Kehlkopf-Halsbereich, Schluckstörungen, Sprachstörungen…

·         Muskuläre Verspannungen, Nackenschmerzen, Schiefhals (Torticollis spasmodicus), Rückenschmerzen, Hexenschuss (oft in Kombination mit Muskelschwäche und Fehlhaltungen),Ischialgie / Ischiasschmerzen

·         Rheumatische Erkrankungen, Schmerzen im Bewegungsapparat, Muskelschmerzen, Gelenkschmerzen, Fibromyalgie…

·        Funktionelle Atemstörungen, beschleunigte Atmung bis zur Hyperventilation, zu flache Atmung (mit z.B. nachfolgend verringerter Sauerstoffsättigung des Blutes), verstellter Atemrhythmus / fehlende Atempause, Bronchialspasmus / Asthma bronchiale

·         Herzbeschwerden wie Herzrhythmusstörungen (Aussetzer / Herzstolpern), Herzklopfen, Herzrasen, Herzschmerzen / Herzstechen, Engegefühl… durch ^Überforderung / Stress, Trauer, Kummer, Ängste, Sorgen, Überwiegen negativer Gefühle wie Groll, Ärger, Verbitterung, Hartherzigkeit / Kaltherzigkeit…

·        Verdauungsstörungen wie „Reizmagen“ / „Reizdarm“(= Funktionelle Dyspepsie = nicht-organische Störung der Verdauungsfunktion) mit Symptomen wie Unverträglichkeit bestimmter Getränke und Speisen, Aufstoßen, Spannung, Druckgefühl, Völlegefühl, Appetitlosigkeit, schnelles Sättigungsgefühl, Übelkeit, Brechreiz, Erbrechen, Sodbrennen, Magenschmerzen, Magenkrämpfe, Bauchschmerzen, Bauchkrämpfe, Gasbildung / Blähungen, aufgetriebener Bauch / Blähungsgefühl, Durchfall, Verstopfung, Flatus (Windabgang)… Starke Blutzuckerschwankungen (gestörte Bauchspeicheldrüsenfunktion!)…

o    Die gestörte stoffliche und seelisch-emotionale Verarbeitung von Eindrücken und Lebenserfahrungen ist hier das zentrale Thema! Weitere Themen sind Fülle / Zufriedenheit und Mangel / Unzufriedenheit sowie die Unterscheidung von Brauchbarem zur Aufnahme ins System und Nichtverwertbarem zum Ausscheiden. Persönliche Gefühle wie mangelnder Selbstwert, innere Unsicherheit und Angst, Hilflosigkeit / Machtlosigkeit (heruntergeschluckte, unterdrückte, nach innen gerichtete) Aggression / Ärger / Wut und Eifersucht beeinflussen über den Solarplexus (Geflecht sympathischer und parasympathischer Nervenfasern im Bereich der Magengrube) alle Verdauungsorgane sowie das vegetative Nervensystem negativ und dies hat wiederum Auswirkungen in den gesamten Organismus hinein.

·         Magengeschwüre, Zwölffingerdarmgeschwüre, Colitis ulcerosa (entzündliche Dickdarmgeschwüre),Morbus Crohn (chronisch entzündliche Darmerkrankung). Diese Zustände haben schon längst die Ebene der Funktionsstörung verlassen und weisen auf einen bereits sehr tiefgehenden und längerdauernden Prozess der Einwirkung seelischer Stressoren auf die körperliche Ebene hin.

·         Reizblase / überaktive Blase, ständiger Harndrang (teils schmerzhaft), häufiges Wasserlassen, Blasenschwäche / Harntröpfeln / Harninkontinenz (oft in Kombination mit geschwächter, erschlaffter Beckenbodenmuskulatur), Blasenentzündungen (Zystitis)

·         Hauterkrankungen wie Ekzeme, Psoriasis, Neurodermitis… Hautsymptome wie Juckreiz, Trockenheit, Spannung, Feuchtigkeit / Schwitzen…

·         Hormonstörungen wie Schilddrüsenüberfunktion / Schilddrüsenunterfunktion, Zyklusstörungen / Menstruationsstörungen wie prämenstruelles Syndrom (PMS), Unterleibsschmerzen, Beschwerden in der Menopause usw. Allein durch Hormonstörungen können eine Vielzahl an körperlichen Symptomen ausgelöst werden, von denen in dieser Liste eine ganze Reihe bereits enthalten sind!

·         Störungen der Sexualfunktion wie Potenzstörungen / Erektionsstörungen (erektile Dysfunktion), trockene / schmerzende Vagina beim Geschlechtsakt, Zeugungsschwäche / Zeugungsunfähigkeit des Mannes (zu wenig bzw. zu träge Spermien), Unfruchtbarkeit beiderlei Geschlechts (Sterilität), Schwäche der weiblichen Empfängnisfähigkeit und Austragungsfähigkeit der befruchteten Eizelle / des Embryos (Infertilität), wiederholte Aborte

Feind oder Freund? Abwehren oder Hereinlassen? Bin ich in manchen Bereichen zu offen und lasse Dinge heFehlsteuerungen im Abwehrsystem:

o    Zeichen der Abwehrschwäche wie häufigere Erkältungen / Schnupfen, Nebenhöhlenentzündungen (Sinusitis), Rachenentzündungen (Pharyngitis), Halsschmerzen / Halsentzündung (Angina), Soor / Candidose, Aphten, Lippenherpes

o    Zeichen der übertriebenen Abwehrreaktion wie Überempfindlichkeitsreaktionen / Allergien (Heuschnupfen / allergische Rhinitis, Nahrungsunverträglichkeiten…)

Weitere, auch von der herrschenden Schulmedizin anerkannte psychosomatische Erkrankungen mit Störungen von Körperfunktionen sind…

·         Angstattacken / Panikattacken: Sehr starke Unruhe und Ängstlichkeit / existenzielles Bedrohungsgefühl / Gefühl einer überrollenden Flutwelle, Todesangst, Herzklopfen / Herzrasen/Herzstolpern, schneller Puls, erhöhter Blutdruck, flache und schnelle Atmung / evtl. Hyperventilation, Schweißausbrüche, muskuläre Anspannung, Schwindel, Zittern, evtl. Missempfindungen wie Kribbeln o.ä.

·         Prüfungsangst / Lampenfieber… Symptome ähnlich wie bei Panikattacken, nur meist schwächer ausgeprägt und mit klarem Bezug zur auslösenden Situation wie einer schulischen Abschlussprüfung, Führerscheinprüfung, ein öffentlicher Auftritt mit Sprechen vor vielem Leuten, eine Theaterpremiere…

·         Essstörungen wie Ess-Brechsucht und Magersucht:

o    Bulimie / Ess-Brechsucht: Familiäre Konflikte / Bindungsstörungen, widersprüchliche Rollenerwartungen, gestörtes Selbstbild, mangelnde Selbstliebe / Selbstachtung, Verdrängung eigener Bedürfnisse, Hang zum Perfektionismus, zum unrealistischen Ideal…

o    Anorexia nervosa / Magersucht : Konflikt zwischen Körper und Geist: Nein zur lebendigen, sinnlichen Körperlichkeit, Triebhaftigkeit und Erdenschwerde! Ja zu Reinheit, Geschlechtslosigkeit, Askese und Vergeistigung! Sichtbar durch familiäre Konflikte, gestörtes Selbstbild, Probleme mit Sexualität / körperlicher Sinnlichkeit / weiblichen Rundungen / der Weiblichkeit schlechthin, hohe Leistungserwartung und mangelnder Selbstwert, Figur-Kontrollfetischismus / Schlankheitswahn, Angst vor irdischer Lebendigkeit und Sinnlichkeit, Nähe und Wärme… und gleichzeitig unbewusste / verdrängte Gier danach → So kann Magersucht kann auch in (heimliche, unbeobachtete) Ess-Brechsucht umschlagen.

·         Posttraumatisches Belastungssyndrom: Nach Schock, Trauma, Unfall, Gewalterfahrung. Symptome auch noch nach Jahren nach dem Trauma möglich! Neben den meist im Vordergrund stehenden psychischen Störungen sind auch eine ganze Reihe körperlicher Funktionsstörungen möglich: Körperliche Unruhe / Ruhelosigkeit, Schlafstörungen, Magen-Darm-Störungen /Verdauungsstörungen / verringerter Appetit, Missempfindungen wie Betäubung / Taubheit, diffuse Schmerzen in unterschiedlichsten Bereichen (könnte z.B. als „Rheuma“ oder Fibromyalgie diagnostiziert werden!), Herzrasen, Atemnot, Zittern, Schwitzen / Schweißausbrüche, erhöhte Krankheitsanfälligkeit…

·         Für etwas leidenschaftlich Brennen ist nicht verkehrt. Doch wer die Grenze seiner Belastbarkeit dauerhaft zBurnout: Totale mentale, emotionale und körperliche Erschöpfung durch chronische Überlastung / Dauerstress.

·         Hypochondrie: Gedankliche Fixierung, an einer bestimmten Erkrankung zu leiden. Jedes noch so kleine wahrgenommene Symptom wird stark bewertet bis überbewertet und dadurch in die Empfindung geholt und verstärkt. Starke innerliche Empfindlichkeit und Überreizung. Hohe Imaginationskraft.

·         Fettleibigkeit: Oft eine Kombination mehrerer Faktoren wie träger Stoffwechsel, Bewegungsarmut, unförderliche Nahrungsauswahl, zu große Menge / Fresssucht (Unersättlichkeit) / Suchtverhalten sowie seelische Konflikte.

o    In den Körper gefallene und dort gelebte seelische Konflikte: „Alles in sich hineinfressen“. Kompensation durch Essen von im Alltag fehlenden „guten“ Gefühlen (unersättlicher Mangel an Genährt sein, Geborgenheit, Wärme, Zuwendung, Wertschätzung & Belohnung, kurzum „Liebe“). Gewichtszunahme durch Traurigkeit (Kummerspeck), sich gehen lassen / Gleichgültigkeit, erlebte Sinnlosigkeit und innere Leere (die körperlich über Essen gefüllt wird), als Schutz und Panzerung gegen zu verletzende Einflüsse von außen

Allgemeine seelische, psychosoziale Stressfaktoren aus Sicht der Psychosomatik

·         Innere Spannungen und emotionale Belastungen, ungelöste und anhaltende Sorgen, Probleme, Schwierigkeiten.

·         Emotionaler Schock / Schreck infolge bestimmter belastender Ereignisse, die oberflächlich betrachtet relativ banal scheinen, aber individuell sehr tief gehen können.

·         Verdrängte / unterdrückte und dadurch unbewusste innere (Dauer-)Konflikteohne Entscheidungsfindung und Auflösung.

·         Aufgesetzter, unechter Optimismus. Zwanghaft positives Denken, was oberflächlich betrachtet nur geht, wenn Negatives und Unliebsames verdrängt und unterdrückt wird. Problem: Dadurch ist das Negative – das, was man von der polaren Realität nicht haben will – nicht verschwunden, sondern gärt und fault im Untergrund mehr oder weniger unbemerkt weiter. Folgeprobleme sind vorprogrammiert.

·         Stark pessimistische Grundhaltung, Negativismus, Nihilismus, Fatalismus, Resignation. Einseitiger Blickwinkel auf das, was im Leben nicht funktioniert unter Ausblendung der Aspekte des Lebens, die funktionieren, die positiv, förderlich und nährend für einen sind.

·         Mangel an Selbstliebe, Mutlosigkeit, Niedergeschlagenheit, Hilflosigkeit, Gefühle der Ohnmacht, Hoffnungslosigkeit, Sinnlosigkeit, Verzweiflung, Depression

·         Enttäuschung und Frustration infolge zu hoher, unrealistischer, idealisierter Erwartungen an sich selbst oder an andere. Ebenso die (eingebildeten oder realen) überzogenen Erwartungen anderer an mich, die mich unter Druck setzten. Das Wort Ent-Täuschung beinhaltet die Bedeutung des Endes einer Täuschung, das schmerzhafte Ende einer unrealistischen Vorstellung und Erwartung!

·         Häufige Unzufriedenheit mit sich und seinem Leben. Nicht in Frieden mit sich sein. Ständiges sich mit anderen vergleichen, die irgendetwas besser können oder mehr haben…

·         Missachtung bzw. Verdrängung und Unterdrückung der eigenen Bedürfnisse. Nichtleben der eigenen Werte. Dies führt zu großer innerer Unzufriedenheit, Ärger, innerlichem Aggressionsstau und letztendlich meist zu selbstschädigenden, „autoaggressiven Handlungen“, die sich beispielsweise über die Störung von Körperfunktionen, Schmerzen oder Entzündungen als Warnsignale ausdrücken.

·         Übermäßige innere Erregung / Aufregung. Selbst starke Freude kann Beschwerden verursachen, was aber gottlob nur selten vorkommt. Ein humorvolles Beispiel findet sich in der sehenswerten Komödie „Lang lebe Ned Devine“, wo Ned im Angesicht eines hohen Lottogewinns einen Herzinfarkt erleidet. Auch in der Homöopathie kennt man solche übereuphorischen Zustände, wobei das homöopathische Heilmittel Coffea (Kaffee) den Betroffenen akut wieder auf den Boden der Realität herunterholt.

·         Überzogene Leistungsfixierung, Überehrgeiz, Gier, Habsucht, Überheblichkeit / Arroganz, Gier nach Anerkennung, Machtbesessenheit, Kontrollzwang.

·         Minderwertigkeitsgefühle, mangelndes Selbstwertgefühl, Selbstzweifel.

·         Heruntergeschluckter Ärger / Groll, unterdrückter Zorn, autoaggressive Tendenzen.

·         (Unterdrückte) Traurigkeit, Trauer / Kummer.

·         Einsamkeitsgefühle, Gefühl der Verlassenheit, Gefühl der Verlorenheit, Gefühl der Isolation.

·         Befürchtungen / Ängste: Panikattacken, Existenzängste, Verlustängste, Angst zu scheitern / zu versagen. Angst, nicht geliebt zu werden. Angst, allein und verlassen zu sein. Angst, nicht anerkannt oder wertgeschätzt zu werden…

·         Ungelöste Eheprobleme, (drohende) Trennung einer Ehe / Partnerschaft, Verlust von Vertrautheit, Verbundenheit, emotionalem Halt, Geborgenheit und Wärme.

·         Mobbing, (drohender) Verlust des Arbeitsplatzes, Verlust der finanziellen Sicherheit / Existenzangst / Angst um die Zukunft, drohende oder reale Armut.

·         Tod von geliebten Menschen / Angehörigen / Kindern, Haustieren.

·         (Sexueller) Missbrauch, Gewalterlebnisse / traumatische Erlebnisse…


 Seelische und psychosoziale Auslöser für körperliche Krankheit

Vier konfliktträchtige seelische Themenbereiche – angelehnt an Fritz Riemanns Charakterkunde, dargelegt in seinem Buch „Grundformen der Angst“ (Quelle 5) – halte ich für wesentlich bei der Entstehung funktioneller Störungen und psychosomatischer Erkrankungen.

Durch sie werden Wirkmechanismen und systemische Zusammenhänge besser nachvollziehbar, wie seelischer Stress durch gelebte Einseitigkeit und Unausgewogenheit entsteht und auf den gesamten Menschen und seinen Körper unförderlich einwirkt. Ressourcen stärkend lassen sich jedoch auch Empfehlungen für die persönliche Entwicklung geben, wie starke Ungleichgewichte wieder ausgeglichen werden können.

Zentr

FixiJe nach Konstitution, genetischen Schwachstellen, Grundcharakter und Welt- und Glaubensbild des Betroffenen zeigt sich dieser Stress dann mehr auf der psychischen – emotionalen und/oder mentalen Ebene – oder mehr auf der körperlich-organischen Ebene. Wer tendenziell seinen Wahrnehmungs-Schwerpunkt eher im Rationalen, Sachlichen und Materiell-Greifbaren hat, neigt mehr zur (unbewussten) Verlagerung von inneren Konflikten auf die körperliche Ebene der Empfindung. Die emotionale, psychische, seelische Ebene wird dabei verstärkt in den Hintergrund verdrängt oder gar gänzlich unterdrückt (= aus der Wahrnehmung verdrängt). Somit geht die Verbindung zu dieser (nicht rational greifbaren) Ebene immer mehr verloren. Dies liegt außerdem voll im zeitgeistigen Trend unserer immer mehr durchrationalisierten, kontrollorientierten, technikfixierten, naturwissenschaftlich geprägten

Charakterschwerpunkt: ICH! Wahrnehmungszentrum: Verstand / Intellekt. Grundängste: Angst vor emotionaler Nähe und Verlust der Eigenständigkeit (als Selbstaufgabe und Ich-Auslöschung erlebt). Angst vor Vernichtung der eigenen Existenz. Angst vor der Öffnung zum Du, Angst vor Selbsthingabe.

 Überbetonung der Individualität (des Ichs, des Egos) sowie ein mögliches latentes Bedrohungsgefühl führen zu übermäßiger sozialer Abgrenzung, zu auf den eigenen Vorteil emotionslos und strategisch-rational ausgerichtetem Denken, zu Besserwisserei, zu Selbstüberhebung sowie zu gefühlsmäßiger Distanz, zu Vereinzelung und Schrulligkeit. Darüber zum Verlust von emotionaler Wärme, Verständnis, Verbundenheit, Geborgenheit bis zur Vereinsamung, zu sachlich-rationaler Härte und Gefühlskälte. Zum sozialen Kontaktverlust, zum Verlust von bestehenden Familienstrukturen…

Fritz Riemann nennt ihn als Psychiater den „schizoiden Typ“, ausgehend vom extremen psychopathologischen Zustand einer paranoiden, schizoiden oder schizotypischen Persönlichkeitsstörung bzw. Schizophrenie (Die kalte Ratio ist vom Mit-Gefühl, vom Herzen abgeschnitten).

Charakterschwerpunkt: DU! Wahrnehmungszentrum: Herz / Gefühl. Grundängste: Angst vor Alleinsein und Distanz (als Verlust der Geborgenheit und Isolation erlebt). Angst vor endgültiger Trennung von anderen. Angst vor Selbstwerdung / Selbstbestimmung / Ich-Werdung.

 Übermäßige Anpassungsbereitschaft (an das Du), übertriebenes Verständnis für andere, Missachtung der eigenen Grenzen bis zum Helfersyndrom (selbstlos wirken, aber sich selbst vernachlässigen: Häufiges Thema ist unterentwickelte Selbstliebe). Dies zeigt sich in der Verdrängung und Unterdrückung eigener Bedürfnisse und Werte, führt in die Abhängigkeit anderer, zu Harmoniesucht und Konfliktunfähigkeit, zum Verlust an Eigenständigkeit und Selbstbestimmung.

Fritz Riemann nennt ihn als Psychiater den „depressiven Typ“, ausgehend vom extremen psychopathologischen Zustand einer abhängigen Persönlichkeitsstörung (Trennungsängste, klammerndes Verhalten) oder einer klinischen Depression (Die rationale Selbstbehauptungskraft liegt darnieder und es dominiert dauerhafte Niedergeschlagenheit, Schuldgefühle, Hoffnungslosigkeit, Apathie mit Suizidneigung…)

Der beherrschte Typ

Charakterschwerpunkt: ORDNUNG! Wahrnehmungszentrum: Verstand und Empfindung. Grundängste: Angst vor Veränderung, vor Wandlung des Bestehenden und Vergänglichkeit. Angst vor Verlust von Sicherheit. Angst vor Neuem, Unbekannten. Angst vor Regellosigkeit, Strukturverlust, Unordnung, Kreativität, Chaos und Anarchie.

Perfektionismus, übertriebene Gewissenhaftigkeit und Pflichtbewusstsein, Inflexibilität und Starre im Denken und Handeln bis zur Zwanghaftigkeit. Dies führt zu überzogener Detailbesessenheit, Regelhörigkeit, absicherndem Kontrollfetischismus, Ernsthaftigkeit, nüchternem Realismus und Humorlosigkeit. Weiter zum Verlust der Fähigkeit, spontan, beweglich und flexibel auf Veränderungen reagieren zu können sowie das Leben kreativ und begeisterungsfähig anzugehen und den Augenblick lustvoll genießen zu können.

Fritz Riemann nennt ihn als Psychiater den „zwanghaften Typ“, ausgehend vom extremen psychopathologischen Zustand einer Zwangserkrankung bzw. einer zwanghaften Persönlichkeitsstörung (Ein mehr oder weniger großer Teil der Lebenszeit verbraucht sich in perfektionistischen, zwanghaften Gedanken und Handlungen wie Kontrollzwänge, Waschzwänge…)

Der lebhafte Typ

Charakterschwerpunkt: FREIHEIT! Wahrnehmungszentrum: Bauch-„Gefühl“ / Intuition. Grundängste: Angst vor Festlegung (auf reale Notwendigkeiten / Regeln), Angst vor Endgültigkeit. Angst vor einengender Ordnung, die Lebendigkeit beschränkenden Regeln und Verlust der Ungebundenheit, der Freiheit. Angst vor Inflexibilität und Erstarrung.

Grenzenlosigkeit, Sprunghaftigkeit, Ablenkbarkeit, Oberflächlichkeit, theatralisches Geltungsbedürfnis, übertriebene Lustorientierung (Hedonismus), unrealistischer Idealismus und ein falsch verstandener Freiheitsgedanke unter Ablehnung von Grundregeln, bestehenden Ordnungen, realen Verpflichtungen, Notwendigkeiten und Verantwortlichkeiten führen zu Verlust von Vertrauen / Vertrautheit, Sicherheit, Stabilität, Glaubwürdigkeit, Beständigkeit, (Wesens-)Treue und Verlässlichkeit.

Fritz Riemann nennt ihn als Psychiater den „hysterischen Typ“, ausgehend vom extremen psychopathologischen Zustand einer Hysterie (oder wie man sie heute nennt: Histrionische Persönlichkeitsstörung; völlig entgrenztes Verhalten, emotional außer sich sein) oder einer Zyklothymie (manisch-überdrehte Zustände wechseln mit niedergeschlagenen-depressiven, wobei der hysterische Zustand dem manischen entspricht)

Hinter jedem Körpersymptom können seelische Auslöser stecken

Letztlich ist der Übergang zwischen (funktionellen) körperlichen und seelischen Erkrankungen aufgrund der Körper-Seele-Geist-Einheit immer fließend und lässt sich meist nicht klar abgrenzen, auch wenn ein naturwissenschaftlich vereinfachender und standarisierender Verstand dies gerne so hätte!

Bei allen Erkrankungen ist immer auch die Seele beteiligt, ob uns dies nun bewusst ist oder nicht!

Seelische Einflüsse sowie Empfindungen, Gedanken und Gefühle beeinflussen nachhaltig alle möglichen Körperfunktionen und veränderte Körperfunktionen beeinflussen wiederum unser Gemüt. So wird aus „psycho-somatisch“ oft „somato-psychisch“ und umgekehrt. Das Ganze kann man sich als Spiralbewegung vorstellen, jeweils mit einer (ansteigenden) Tendenz ins Positive, in den Bereich des Wohlbefindens oder eben ins Negative, in den Bereich des Unwohlseins, der organischen Fehlfunktion, der Krankheit. Ängste, innere Konflikte und Zerrissenheit, Trauer, Kummer, Sorgen, Einsamkeit, Minderwertigkeitsgefühle, Hilflosigkeit, chronischer Ärger und Groll und vieles mehr schwächen unsere Selbstheilungskraft, entkräften unsere Eigenregulationsfähigkeit, zersetzten unsere Widerstandskraft, dämpfen unsere Lebenskraft! Somit wird offensichtlich, wie sinnlos und wenig zielführend das alleinige Therapieren der Körpersymptome ist, lebensbedrohende Notfälle einmal ausgenommen.

Der Die Körperebene ist die Ausdrucksebene emotionaler, psychosozialer und seelischer Einflüsse. Die Erfahrung der ganzheitlich ausgerichteten Behandlung zeigt, dass die meisten körperlich auftretenden Beschwerden sich auflösen und überflüssig machen, wenn die Lebenskraft und Selbstheilungsinstanz gestärkt wird, ohne direkt manipulativ und unterdrückend das Körpersymptom zu behandeln!

Folglich sollten immer alle möglichen Einflussfaktoren, egal ob körperlicher oder seelischer Natur berücksichtigt und aufgearbeitet werden!Dies achtet beispielsweise die Klassische Homöopathie als medikamentöses Verfahren im Besonderen und ist somit eine Methode der ganzheitlich ausgerichteten Psychosomatik bzw. psychosomatischen Medizin par excellence. Sie kann bei Bedarf durch eine psychologische Beratung sowie eigenverantwortliche Selbsthilfemaßnahmen zur bewussten Selbsterfahrung, Entspannung, Stressreduktion und Kreativitätssteigerung ergänzt werden.

Da psychische Stressfaktoren über die Störung diverser körperlicher autonomer Regulationssysteme in jeder beliebigen Körperstruktur Beschwerden auslösen können, kann es zu einer unendlich großen Anzahl von pathologischen Laborwerten, Symptomen, Syndromen und „Krankheiten“ im Sinne von medizinischen Diagnosebegriffen führen.

 KÖRPER-GEIST-SEELE, sollten immer in Balance gehalten werden!!!

WIE,??? .. beginnen Sie IN sich hinein zu fragen! Gehen Sie in die Stille! .. fangen Sie mit dem Meditieren an! .. lesen Sie!!! … Auf jeden Fall, bleiben SIE NICHT PASIV DEM LEBEN GEGENÜBER!!!

HÖREN SIE AUF IHREN KÖRPER! Ist bester Freund!

NAMASTE‘

Bearbeitung & Zusammenfassung, Sofia Fragou